Begriffe aus der Energieberatung

Begriffe und Definitionen

Wenn es um Energieberatung geht, fragt man sich oft, was bedeuten eigentlich die Fachbegriffe?

Was steckt hinter den Begriffen?

Hersteller von Baustoffen werben immer mit den Eigenschaften ihrer Produkte. Dabei werden nicht selten Fachbegriffe verwendet, die für den Laien auf den ersten Blick nicht sehr eindeutig ausfallen. Was steckt also hinter den Begriffen? Denkt man an die energetische Substanz eines Gebäudes, so fallen einem spontan sehr viele Begriffen auf, deren Bedeutung sich nicht gleich erschließt. Wir möchten daher ein wenig Licht ins Dunkel bringen und diese Begriffe erläutern.


Anlagenaufwandszahl

Die Anlagenaufwandszahl ist ein spezielles Maß, um die Effizienz von Systemen, zum Beispiel Heizungssysteme und Warmwasserbereitungssysteme, zu verdeutlichen. Sie wird in dem Verhältnis Primärenergie zu nutzbarer Energie bzw. Endenergie zu Nutzenergie berechnet.


Brennwert

Der Brennwert wurde früher auch als Heizwert bezeichnet. Er gibt die Wärmeenergie an, die bei einer Verbrennung inklusive der im Wasserdampf enthaltenen Verdampfungswärme frei wird. Durch das Abkühlen der heißen Abgase kann weitere Wärme genutzt werden. Der Brennwert ist genau um den Betrag der Verdampfungswärme größer als der Heizwert.


Dampfsperre

Unter einer Dampfsperre versteht man ein diffusionsoffenes Bauteil, welches das Eindringen von Feuchtigkeit, zum Beispiel Kondensat, in die Wärmedämmung oder andere Bauteile verhindern soll. Sie wird auf der so genannten „Warmseite“ (Raumseite des Bauteils) angebracht.


Hydraulicher Abgleich

Durch den hydraulischen Abgleich werden die in dem Heizkreislauf vorhandenen Wärmeströme an das Heizungssystem angepasst. Somit lassen sich an allen Heizkörpern in der Wohnung die gleichen Temperaturen erzielen und die Rücklauftemperatur ist relativ gering. Erfolgt der hydraulische Abgleich nicht, sind unter anderem Temperaturunterschiede, also warme und kalte Heizkörper zur gleichen Zeit, die Folge.


Kondensat

Kondensat entsteht, wenn die Luft ihre Sättigungsgrenze erreicht hat und keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen kann. Die Feuchtigkeit der Luft schlägt sich dann zum Beispiel auf Gegenständen, an Wänden oder am Fenster nieder, deren Temperatur niedriger als die Temperatur der Luft ist. Dieses Phänomen tritt besonders in den Wintermonaten auf, da hier der Temperaturunterschied zwischen warmer Raumluft und kühlen Außenwänden sehr groß ist.


Lüftungswärmeverlust

Unter Lüftungswärmebedarf versteht man die Energie, welche notwendig ist, um kalte Außenluft nach dem Lüften (zum Beispiel im Winter) auf die Zimmertemperatur zu bringen. Um diese notwendige Energie zu minimieren, werden zum Beispiel in Lüftungsanlagen Wärmerückgewinnungsanlagen eingesetzt.


Primärenergiebedarf

Der Primärenergiebedarf beschreibt die Gesamtenergieeffizienz eines Gebäudes. Hier spielt auch die Energiegewinnung (zum Beispiel Aufwände beim Abbau von Kohle) sowie deren Aufbereitung, Verteilung und die bei der Gewinnung anfallende Energie eine Rolle. Die Gesamtenergieeffizienz eines Gebäudes richtet sich somit nach der Art und Weise, wie Energie gewonnen wird.


Rohdichte

Die Rohdichte ist das Verhältnis aus Masse eines Stoffes zum Volumen eines Stoffes. Bei der Rohdichte werden die im Material eingeschlossenen Poren (Luft) mitgerechnet. Je höher die Rohdichte eines Stoffes, desto besser ist dessen Schallschutz zu bewerten. Je niedriger die Rohdichte eines Stoffes, desto besser sind seine Wärmedämmeigenschaften.


Taupunkt

Ein Taupunkt wird erreicht, wenn die Luft gesättigt ist und somit 100 Prozent ihrer Aufnahmefähigkeit von Feuchtigkeit erreicht hat. Das bedeutet, die Luft (zum Beispiel die Raumluft) kann keine weitere Feuchtigkeit aus dem Raum aufnehmen. Da kalte Luft weniger Feuchtigkeit binden kann als warme Luft, schlägt sich das überschüssige Wasser, welches nicht mehr gebunden werden kann, an kälteren Bauteilen nieder. Es kommt zur Kondensation.


Transmissionswärmeverlust

Von Transmissionswärmeverlust spricht man, wenn über bestimmte Bauteile eines Gebäudes (zum Beispiel Fenster, Wände oder Decken) Wärmeverlust entsteht. Durch entsprechende Wärmedämmmaßnahmen (zum Beispiel an der Außenwand oder an der Kellerdecke) kann dieser Wärmeverlust erheblich verringert werden.


U-Wert

Der U-Wert, der früher auch als K-Wert bezeichnet wurde, spiegelt die Wärmedämmeigenschaften von Bauteilen wider. Die Wärmedämmwirkung eines Bauteils oder Stoffes ist umso höher, je kleiner der U-Wert ist. Die Einheit des U-Wertes wird in W/(m²*K) angegeben.


Wärmebrücke

Als Wärmebrücken werden Stellen in der Gebäudehülle bezeichnet, deren Wärmedurchlasswiderstand gegenüber benachbarten Bauteilen erheblich geringer ist. Dadurch wird ein erhöhter Wärmedurchgang durch diese Bauteile gefördert. Dies hat zur Folge, dass (zum Beispiel im Wandbereich) niedrigere Oberflächentemperaturen entstehen. Das kann unter Umständen Schimmelwachstum begünstigen und somit zu Bauschäden führen.


Wärmeerzeuger

Wärmeerzeuger übertragen durch Umsetzung eines Brennstoffes die dadurch entstehende Wärme auf ein bestimmtes Wärmeträgermedium. Dieses kann zum Beispiel Wasser oder Luft sein. In der Praxis finden diese Wärmeerzeuger ihre Anwendung in Wärmepumpen, Solaranlagen oder Heizungen.